Bündnis gegen Rechtsextremismus Weimar

Gemeinsam aktiv für unsere Demokratie

Schwer­punkt unse­rer Arbeit ist die Stär­kung des zivil­ge­sell­schaft­li­chen Enga­ge­ments in Wei­mar und Umge­bung gegen Ein­flüsse rechts­extre­mer, neo­na­zis­ti­scher, ras­sis­ti­scher, anti­se­mi­ti­scher, völ­kisch-natio­na­lis­ti­scher, revi­sio­nis­ti­scher und popu­lis­ti­scher Ideo­lo­gien der Ungleich­wer­tig­keit von Men­schen.

Wir engagieren uns durch:

Intervention

Wir orga­ni­sie­ren und betei­li­gen uns an Pro­test­ver­an­stal­tun­gen gegen rechts­extre­mis­ti­sche und rechts­po­pu­lis­ti­sche Auf­mär­sche und Kund­ge­bun­gen.

Prävention

Wir orga­ni­sie­ren und betei­li­gen uns an Auf­klä­rungs- und Fort­bil­dungs­ver­an­stal­tun­gen für Schul­klas­sen, Stu­die­ren­den­kurse, Jugend­grup­pen, als auch offene Diskussions‑, Vor­trags- und Film­ver­an­stal­tun­gen für alle Alters­grup­pen.

Gedenken

Wir orga­ni­sie­ren und betei­li­gen uns an öffent­li­chen Ver­an­stal­tun­gen, Aus­stel­lun­gen und Aktio­nen, die an die Ver­bre­chen des Natio­na­lis­mus erin­nern. Dazu gehö­ren die all­jähr­li­chen Zeit­zeu­gen­ge­sprä­che, Lesun­gen zum Jah­res­tag der Bücher­ver­bren­nung und die Rad­tour ›Wider das Ver­ges­sen› im Sep­tem­ber.

Unsere aktuellen Schwerpunkte:

  • Ver­stärkte Ver­net­zung mit ›Bun­tes Bünd­nis Wei­ma­rer Land
  • Aktio­nen zu anste­hen­den Wah­len
  • Fort­füh­rung der Kam­pa­gne zum AfD-Ver­bot
  • Gesprä­che und Bil­dungs­an­ge­bote für:
    • Lehr­kräfte
    • Sozialarbeiter*innen
    • Kin­der und Jugend­li­che
  • Auf­klä­rung zum ›Neu­tra­li­täts­ge­bot‹
  • Fort­füh­rung der Kom­mu­ni­ka­ti­ons-Work­shops
  • Eta­blie­rung der BgR-Stamm­ti­sche
  • Ver­stärkte Gewin­nung und Betreu­ung Ehren­amt­li­cher im BgR

So könnt Ihr die Ziele des BgR unterstützen:

Informieren

Wir infor­mie­ren Dich gerne über unsere ver­schie­de­nen Kanäle:

Finanzieren

Das BgR wird mit öffent­li­chen Mit­teln unter­stützt, diese rei­chen jedoch nicht für unsere viel­fäl­ti­gen Akti­vi­tä­ten. Wir freuen uns über jede Spende.

Spendenkonto

Ver­ein zur För­de­rung von Demo­kra­tie
und Tole­ranz e.V. Wei­mar und Wei­ma­rer Land

Spar­kasse Mit­tel­thü­rin­gen
BIC: HELADEF1WEM
IBAN: DE30-8205–1000-010‑0140-939

Engagieren

Das BgR ist ein offe­nes Bünd­nis für alle Men­schen, die unsere Ziele unein­ge­schränkt tei­len. Wir freuen uns über alle, die sich enga­gie­ren wol­len.

Möglichkeiten zur Mitwirkung gibt es zum Beispiel bei den Arbeitsgruppen

  • Krea­tive Demons­tra­ti­ons­for­men
  • Ver­net­zung
  • Kam­pa­gne AfD-Ver­bot?!
  • Prä­ven­tive Arbeit mit Kin­dern, Jugend­li­chen und Multiplikator*innen
  • Anti­ras­sis­mus-Arbeit
  • BgR-Stamm­ti­sche
  • Vor­be­rei­tungs­gruppe: Lesung zum Geden­ken an die Bücher­ver­bren­nung
  • Vor­be­rei­tungs­gruppe: Rad­tour ›Wider das Ver­ges­sen‹

Wenn Du fin­dest, wir soll­ten ein wei­te­res wich­ti­ges The­mas im Rah­men unse­rer Auf­ga­ben und Ziele auf­grei­fen? – dann gründe Deine Arbeits­gruppe!

Auch im Sprecher*innenrat freuen wir uns über Unter­stüt­zung.

Woher wir kommen:

Nach den uner­träg­li­chen rechts­extre­men Über­grif­fen und Auf­mär­schen in den 1990er Jah­ren grün­dete sich im Jahr 2000 das Bür­ger­bünd­nis gegen Rechts­extre­mis­mus Wei­mar als ein Zusam­men­schluss von Bürger/​innen aus den unter­schied­lichs­ten sozia­len und poli­ti­schen Zusam­men­hän­gen. Kleins­ter gemein­sa­mer Nen­ner war und ist das Ein­tre­ten gegen alle Erschei­nungs­for­men des Rechts­extre­mis­mus.

2023

Das Jahr war auch in Wei­mar geprägt durch anhal­tende ›Mon­tags­spa­zier­gänge› mit ver­schwö­rungs­ideo­lo­gi­schen und z.T. demo­kra­tie­feind­li­chen und rechts­extre­men Akteur*inne und Inhal­ten.

Dem ver­such­ten wir mit Kom­mu­ni­ka­ti­ons-Work­shops, Vor­trags- und Dis­kus­si­ons­ver­an­stal­tun­gen, ins­be­son­dere mit Blick auf die Ideologie(n) der Quer­den­ker*innen­be­we­gung und das Thema Anti­se­mi­tis­mus zu begeg­nen.

Damit ver­la­ger­ten sich die Schwer­punkte unse­rer Arbeit hin zu einer inten­si­ven inhalt­li­chen Aus­ein­an­der­set­zung mit den soge­nann­ten ›Quer­den­kern› und deren Beein­flus­sung durch und Schul­ter­schluss mit rechts­extre­men Kräf­ten.

Im Vor­feld der Thü­rin­ger Land­tags­wahl betei­lig­ten wir uns an der Grün­dung und kon­ti­nu­ier­li­chen Aus­ge­stal­tung der Kam­pa­gne WELTOFFENES THÜRINGEN.

Das Haupt­au­gen­merk des Bür­ger­bünd­nis­ses rich­tete sich auf die Wah­len; Info­stände und Ver­an­stal­tun­gen im Rah­men der Thü­rin­ger Initia­tive ›Deine Stimme gegen Nazis‹ leis­te­ten Auf­klä­rung über die wah­ren Absich­ten rechts­extre­mer Par­teien und ihrer Akteure.

Das Ver­dienst der Netz­werk­stelle und des Bür­ger­bünd­nis­ses gegen Rechts­extre­mis­mus war und ist es, dass in Wei­mar kein Nazi-Auf­marsch oder ‑Info­stand unwi­der­spro­chen blieb. Die Akteur*innen agie­ren zumeist ehren­amt­lich, uner­müd­lich, etli­che seit vie­len Jah­ren mit viel Kraft- und Zeit­auf­wand, Krea­ti­vi­tät und per­sön­li­chem Enga­ge­ment.

Neben der sehr wich­ti­gen Inter­ven­ti­ons- und Ver­net­zungs­ar­beit leis­tet das BgR außer­dem einen bedeu­ten­den Bei­trag zur Prä­ven­tion. Neben eige­nen Vor­trä­gen und Work­shops tritt das Bünd­nis als Koope­ra­ti­ons­part­ner für eine Reihe von Ver­an­stal­tun­gen in Erschei­nung, leis­tet Recher­che­ar­beit, berät Opfer rech­ter Gewalt, hält Ver­bin­dung zu Presse, Stadt­ver­wal­tung und Poli­zei.

Im April gab es mit der Erklä­rung ›Auf­ste­hen – Platz neh­men› – zu der sich ca. 600 Unterstützer*innen mit ihrem Namen bekann­ten – erst­mals in Wei­mar die Ankün­di­gung einer fried­li­chen Blo­ckade einer bevor­ste­hen­den NPD-Demons­tra­tion.

Mit Unter­stüt­zung vor allem aus Jena und Erfurt gelang es ca. 1.000 Bürger*innen, den Goe­the­platz zu blo­ckie­ren und damit die Nazi-Route mas­siv zu behin­dern und zu ver­kür­zen. Von einer neuen Qua­li­tät zeug­ten auch die 370 Unter­schrif­ten gegen Rechts­extre­mis­mus, die allein im Wei­ma­rer Kli­ni­kum gesam­melt wur­den.

2008 trug auch zur bes­se­ren Ver­net­zung mit ande­ren Initia­ti­ven der Region bei, die Betei­li­gung an den Aktio­nen im Rah­men des Loka­len Akti­ons­pla­nes qua­li­fi­ziert die inhalt­li­che Arbeit der Bewe­gung gegen Rechts­extre­mis­mus ins­ge­samt.

Das BgR erhält sein eigenes Signet

Als beson­ders iden­ti­täts­stif­tend erwies sich die Ent­wick­lung des Logos für das BgR durch zwei Stu­die­rende der Bau­haus Uni­ver­si­tät.

Das im glei­chen Pro­jekt ent­stan­dene Kle­be­band NO NAZIS fand und fin­det sich inzwi­schen bei jeder Demons­tra­tion des Bür­ger­bünd­nis­ses auf Jacken, Taschen oder Hosen­bei­nen von Betei­lig­ten.

Der Work­shop ›Recht­zei­tig gegen rechts – Umgang mit dem Thema Rechts­extre­mis­mus in den Medien‹ beför­derte die Dis­kus­sion mit Medienvertreter*innen, die enga­gierte Betei­li­gung am Pro­jekt ›Zug der Erin­ne­rung‹

Am 1. Mai wach­ten Wei­ma­rer auch wie­der auf dem Bahn­hofs­vor­platz, als ein in Erfurt ange­mel­de­ter NPD-Auf­marsch nach Wei­mar aus­zu­wei­chen drohte.

Wei­mar wach(t) gegen Nazis‹ beti­telte das BgR im August ein poli­ti­sches Fest gegen eine im letz­ten Moment abge­sagte rechte Ver­an­stal­tung.

Gegen den ›Thü­rin­gen­tag der natio­na­len Jugend‹ auf dem Sta­di­on­vor­platz wehrte sich die Wei­ma­rer Bevöl­ke­rung mit einer spek­ta­ku­lä­ren Ver­hül­lung des Natio­nal­thea­ters mit der Auf­schrift ›Wei­mar sagt NEIN‹. In neu gefun­de­ner Einig­keit demons­trier­ten ca. 2.000 Men­schen mit Reden, Musik und Sport­ak­tio­nen bis das rechte ›Fami­li­en­fest‹ vor­fris­tig abge­bro­chen wurde.

Gegen Dut­zende von ange­mel­de­ten Auf­mär­schen der ›Freien Kame­rad­schaf­ten‹ gab es eine Reihe von Gegen­ak­tio­nen: Im März hieß es ›Bunte Viel­falt gegen Braune Ein­falt‹, im April wurde eine Akti­ons­wo­che gegen Rechts­extre­mis­mus mit Fil­men, Aus­stel­lun­gen, Work­shops, Musik und einer gro­ßen Demons­tra­tion orga­ni­siert, im Okto­ber gin­gen die Men­schen unter dem Motto ›Nazis von der Straße zwie­beln‹ mit Trom­meln und Lär­min­stru­men­ten auf die Straße. Eine Sitz­blo­ckade auf dem Goe­the­platz wurde durch die Poli­zei auf­ge­löst, junge Demonstrant*innen lie­fer­ten sich mit der Poli­zei ein Katz-und-Maus-Spiel in der Innen­stadt.

Der bis dahin gül­tige gemein­same Akti­ons­kon­sens bekam Risse. Der dama­lige Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Volk­hardt Ger­mer rief zur Rück­kehr zur Geschlos­sen­heit und lud zur gro­ßen Zukunfts­kon­fe­renz ein.

Nicht immer war das BgR mit den eige­nen Aktio­nen zufrie­den – das Frie­dens­fest am 1. Sep­tem­ber wurde von eini­gen im Rück­blick als wenig wirk­sam bezeich­net, da es im abseits gele­ge­nen Wei­mar­hal­len­park statt­fand, wäh­rend die Nazis unbe­hel­ligt durch Wei­mar mar­schier­ten – nur von klei­ne­ren Blo­ckie­rungs­ver­su­chen kurz­zei­tig auf­ge­hal­ten.

Auf­se­hen erre­gend und wir­kungs­voll war das große Hup­kon­zert mit dem Wei­ma­rer Musi­ker Michael von Hint­zen­s­tern, meh­rere tau­send Men­schen betei­lig­ten sich an dem über sechs Kilo­me­ter lan­gen Demons­tra­ti­ons­zug durch Wei­mar – die Rechts­extre­men muss­ten sich mit einem Marsch durch die men­schen­leere Rieß­ner­straße begnü­gen.

Viel dis­ku­tiert wur­den in die­ser Zeit Gerichts­be­schlüsse, die Auf­mär­sche von rechts­extre­men Par­teien und Ver­bän­den nach Ver­bo­ten in der ers­ten Instanz dann doch wie­der zulie­ßen.

Der vom Bun­des­pro­gramm Civi­tas 2001–2006 geför­der­ten ›Netz­werk­stelle gegen Rechts­extre­mis­mus‹ gelang in enger Zusam­men­ar­beit mit dem Bür­ger­bünd­nis eine Reihe erfolg­rei­cher Aktio­nen gegen rechts­extreme Umtriebe.

Der Wei­ma­rer Stadt­rat bekräf­tigte wäh­rend einer öffent­li­chen Sit­zung die von 1991 stam­mende Erklä­rung ›Für Frem­den­freund­lich­keit und Tole­ranz‹, und Wei­mar wehrte sich mit einer bun­ten Kara­wane gegen einen Nazi-Auf­marsch, Mar­ken­zei­chen war das rote Ampel­männ­chen.

Her­vor stach eine große Aktion gegen einen geplan­ten Nazi-Auf­marsch im Mai 2000: ›Leise Soh­len statt lau­ter Paro­len‹ hieß damals ein Pro­jekt der Bau­haus-Uni­ver­si­tät, die Thü­rin­gi­sche Lan­des­zei­tung gab eine Son­der­aus­gabe in 15.000 Exem­pla­ren mit einem ganz­sei­ti­gen Demons­tra­ti­ons-Auf­ruf her­aus – und zum Jubel der Teilnehmer*innen wurde noch am Tag der Aktion der rechte Auf­marsch ver­bo­ten.

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