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Politischer Spaziergang zum Sommerfest

Wir möchten euch recht herzlich einladen, gemeinsam mit der Initiative für Flüchtlinge (IfF) Weimar und den BewohnerInnen des Flüchtlingsheimes in der Ettersburger Straße am übernächsten Freitag, 20. Juni, das diesjährige Sommerfest zu feiern. Informationen zu den geplanten Aktionen findet ihr hier im Anschluss.

Politischer Spaziergang zum Flüchtlingsheim Weimar

Wir laden euch herzlich ein, mit uns – bunt und laut – zum Sommerfest am Flüchtlingsheim zu spazieren.

Auf zum Sommerfest!

„Ein Flüchtlingsheim in Weimar?“ – „Ja das gibt es wirklich – auch hier! Nur fast unsichtbar, ganz am Rand der Stadt.“ Hübsch aufpolierte Fassaden, enge Gassen, Kutschen, Weimarer Klassik, DichterInnen und KünstlerInnen und das Bauhaus … viele kreative Studierende und sowieso ein Haufen kulturvoller Menschen. Das ist das schöne Weimar – ein uns alltäglich umgebender Mikrokosmos aus fast perfekt scheinender Idylle. Jenseits davon bleibt wenig Raum für Menschen, die von vornherein als nicht erwünscht kategorisiert werden und damit nicht in das Stadtbild passen.

Am (Orts-)Rand Weimars – etwa 50 Meter nach dem Ortsausgangsschild – leben ca. 140 Geflüchtete, welche aufgrund von Krieg, Rassismus, politischer Verfolgung oder ähnlichen menschenunwürdigen Lebensumständen Zuflucht in Deutschland suchen. Räumlich und gesellschaftlich ausgegrenzt, entwurzelt und oftmals traumatisiert, wird ihnen zusätzlich ihre Ankunft von deutschen Behörden so schwierig wie möglich gemacht. Neben einem Apparat repressiver und strukturell rassistischer Bürokratie und Polizei sind sie mit dem rassistischen Normalzustand in Deutschland konfrontiert. Viele der für deutsche StaatsbürgerInnen selbstverständlichen Freiheitsrechte werden Geflüchteten gezielt vorenthalten, wie zum Beispiel durch Residenzpflicht, also die Einschränkung der Bewegungsfreiheit, durch Arbeitsverbote oder Zwangsunterbringung in Sammelunterkünften. Großen Teilen der Gesellschaft ist dies nicht bewusst oder wird viel zu oft protestlos hingenommen.

In den letzten Monaten ist es fast zur Normalität geworden, dass ausländerfeindliche Proteste gegen Sammelunterkünfte an vielen Orten Deutschlands stattfinden konnten und Geflüchtete durch Hetzparolen bedroht wurden. Außerdem verzeichneten rechte und konservative Parteien im Rahmen der Europa-Wahlen unter anderem durch Stimmungsmache gegen Geflüchtete enorme Gewinne. Vermehrt werden diese rassistischen Einstellungen von einem bürgerlichen Spektrum der Gesellschaft geäußert. Diese gesellschaftliche Normalvorstellung nehmen wir nicht hin! Spazieren wir zusammen gegen eine derartige Kategorisierung durch Nationalitäten und ethnischer Herkunft. Lasst uns gemeinsam für eine Welt mit grenzenloser Bewegungsfreiheit für ALLE eintreten.

Hierfür möchten wir, im Rahmen eines politischen Spaziergangs, den Mikrokosmos Weimar verlassen und gemeinsam zum Sommerfest laufen. Auf dem knapp vier Kilometer weiten Weg zum Flüchtlingsheim setzen wir ein Zeichen gegen die vorherrschende räumliche und gesellschaftliche Ausgrenzung von Geflüchteten!

Fühlt euch alle herzlichst zum Sommerfest im Weimarer Flüchtlingsheim eingeladen. Es wird eine Vielzahl von Aktivitäten (Theater, Workshops, Circus), kulinarische Köstlichkeiten (bringt gern auch etwas mit) und sehr viel Raum zum Kennenlernen geben. Auf zum Sommerfest!!!

Termin Spaziergang // Freitag, 20.6.2014, Treff: 13 Uhr am Wielandplatz, Weimar
Termin Sommferst // Freitag, 20.6.2014, ab 15 Uhr, am Flüchtlingsheim, Ettersburger Straße 112, Weimar
Infos // Informationen zum Spaziergang und zum Sommerfest findet ihr auf unserer Facebookseite.
Ausschlussklausel // Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungs gesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.

(Quelle: © Initiative für Flüchtlinge Weimar)

NPD verschiebt „Thüringentag der nationalen Jugend“ in den November

Wir wir gerade erfahren haben, hat Patrick Weber (NPD im Kyffhäuserkreis und Rechtsrock-Szenefigur) gestern bekanntgegeben, dass der „Thüringentag der nationalen Jugend“, der am 14. Juni in Sömmerda stattfinden sollte, verschoben wird. Stattdessen gibt es nun wohl eine Anmeldung für den 1. November 2014. Geplant ist, so die Aussage der Neonazis, in einem beheizten Zelt mit bis zu 1.000 Personen zu feiern.

(Quelle: MOBIT, Erfurt)

Bündnisse gegen Rechts fordern Abschaffung des Verfassungsschutzes

Zivilgesellschaft stärken – Verfassungsschutz abschaffen. Madeleine Henfling und Harald Zeil, SprecherInnen der Thüringer Bündnisse, Initiativen und Netzwerke gegen Rechts erklären nach der Anhörung im Innenausschuss (am 16. mai 2014; d.R.) des Thüringer Landtages zum Verfassungsschutzgesetz: „Erneut ist deutlich geworden, dass Nazismus, Rassismus und jegliche andere Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit nicht durch einen im Geheimen agierenden Verfassungsschutz sondern nur durch eine starke Zivilgesellschaft bekämpft werden können.“ – Den vollständigen Text könnt ihr auf der Internetseite der Vernetzung der Thüringer Bündnisse, Initiativen und Netzwerke gegen Rechts weiterlesen.

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