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Am Sonnabend, dem 15. Juni 2013, wurde während der Protestveranstaltungen in Kahla, auf der „Meile der Demokratie“, Uwe Adler, Mitglied unseres Sprecherrates, für sein herausragendes Engagement im Kampf darum, dass hierzulande weder alte noch neue Nazis oder deren menschenverachtende Gedanken wieder Fuß fassen können, geehrt.
Den Hauptpreis des in diesem Jahr erstmals verliehenen „Thüringer Demokratiepreises“ erhielt der derzeit in Dresden wegen schweren Landfriedensbruch vor Gericht stehende Jenaer Jugendpfarrer, Lothar König. Ihnen sowie den beiden weiteren Preisträgern – das BgR Eisenach und der Initiative „Schulübergreifender Projekttag Weimar“ – gilt unser großer Dank, und wir schließen uns der Erklärung des Thüringer Netzwerkes gegen Rechts an, dass es „richtig und wichtig ist, sich gegen Neonazis und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zu wehren, auch wenn man dabei unbequem ist.“
Unser ganz besonderer Dank gilt Uwe Adler und dessen unbeirrbarem Ringen um einen Aktionskonsens unter all den Kräften, welche sich faschistischen Umtrieben und braunem Ungeist auch mitten unter uns zur Wehr setzten wollen. Die Laudatio von Harald Zeil vom ANW Jena hat uns aus dem Herzen gesprochen und die bewegenden Worte von Uwe waren uns Mahnung und Ansporn zugleich.
Dank von uns allen, lieber Uwe!
Aus der Laudatio // „Uwe kommt gerade aus der Blockade auf der Ostseite der Griesbrücke – er hat mit vielen anderen auf den Blockaden und den Kundgebungen heute in Kahla mit dafür gesorgt, dass die Nazis nur auf Umwegen zu ihrem Hasskonzert gelangen konnten und ihnen deutlicher Widerstand entgegen gesetzt wurde.
Uwe gehört zu den – leider viel zu wenigen – Menschen, die wie unser Hauptpreisträger bereits in den 90er Jahren vor den Nazis warnten und sich ihnen entgegenstellten.
Seit Jahren arbeitet Uwe im Bürgerbündnis gegen Rechts in Weimar mit, gemeinsam mit Menschen, die es wie er skandalös und unerträglich finden, wenn sich im Schatten von Buchenwald brauner Ungeist breit macht und sich die sogenannte Mehrheitsgesellschaft in Verharmlosung der von den Nazis ausgehenden Gefahr gefällt und ihre eigenen rassistischen Vorurteile pflegt.
Wir werden es gemeinsam auch schaffen, dass hier in Kahla ein anderer, demokratischer Geist Einzug hält.
Uwe ist stets dabei, wenn es darum geht, gegen Nazis und Rassisten jeglicher Couleur Gesicht zu zeigen und sich ihnen zu wi(e)dersetzen.
Mit scheinbar unendlicher Energie organisiert er Veranstaltungen, um gegen Geschichtsverfälschung und Alltagsrassismus in unserer Gesellschaft aufzuklären.
Seinen Freunden in der VVN-BdA ist er mit seiner freundlichen und jugendlichen Ausstrahlung ein stets verlässlicher Partner.
Woher lieber Uwe nimmst du für all das diese Energie?
Wie viel zu wenige von uns hast du in deinen Großeltern entscheidende Vorbilder. Sie stellten sich dem Naziregime entgegen und mussten dafür ins Zuchthaus.
Vor allem sind es dein Respekt und dein Einfühlungsvermögen für jeden Menschen, egal woher er kommt und ob seine Vorfahren schon seit 100, 20 oder in der ersten Generation bei uns leben oder ob er gerade zu uns gekommen ist, um sich in unserer Gesellschaft eine Lebensgrundlage für sich und seine Familie aufzubauen.
Lieber Uwe, ich freue mich, dass du den Anerkennungspreis zum ersten Thüringer Demokratiepreis verliehen bekommst. Dies ist Ansporn für uns alle, den Weg zu einer solidarischen Gesellschaft in Thüringen konsequent weiterzugehen.“
Wir geben hiermit die ersten über 100 Unterzeichnenden der Erklärung des Bündnisses „Nazifeste verhindern“ zu den Protesten in Kahla am 15. Juni 2013 bekannt. Es gibt allerdings weiterhin die Möglichkeit, unsere Erklärung zu unterzeichnen. Sendet einfach eine Mail mit eurem Namen und eventuell eurer Funktion bzw. Tätigkeit an das BgR Weimar.
Das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar hat am 11. April 2013 in Chemnitz einen Preis für sein engagiertes Arbeiten gegen Nazis und Rechtsradikalismus erhalten. Angeregt wurde der Preis durch das Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt, initiiert durch die Bundesministerien für Inneres und Justiz im Mai 2000.
Wir freuen uns über eine Würdigung unseres Engagements und haben dieses Preis angenommen – verbunden mit einer vehement geäußerten Kritik an der weiterhin gültigen so genannten „Extremismusklausel“ und der Theorie der Extremismen generell. Eine Initiative, die sich einer „guten Mitte“ vergewissert und Rassismus und Menschenfeindlichkeit an die Ränder der Gesellschaft abschiebt, ist nicht Willens, im besten Fall nicht fähig, die Ursachen rechter Ideologie und den Formen ihrer Gewalt zu bekämpfen.
Warum haben wir – im Gegensatz zum Antifaschistischen Ratschlag Thüringen, der den Preis klar und berechtigt auch mit unserer Unterstützung abgelehnt hat – selbigen angenommen? Das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar ist in seiner Struktur bezogen auf seine (partei-)politische Basis ein sehr heterogenes. Bei aller Kritik am eher mangelhaften Engagement zum Beispiel von CDU und FDP, so sind sie doch Teil dieses Bündnisses. Ebenso wie Gewerkschaften, linke Parteien, Antifa-Strukturen und Religionsgemeinschaften etc. Es ist nicht immer einfach, alle unter einem Dach, einer Meinungsäußerung des Bündnisses zu vereinigen. Doch es sollte immer das Ziel des BgR sein, viele gesellschaftliche Kräfte zu bündeln und gemeinsam gegen Rechtsradikalismus und Menschenfeindlichkeit vorzugehen. Wir haben in der Vergangenheit und werden auch in der Zukunft Solidarität üben und Engagement teilen mit anderen Initiativen und Strukturen, die sich – wie der Thüringer Antifa-Ratschlag, der sich gerade in den 1990er Jahren massiver staatlicher Repression durch eben diese nun preisstiftenden Bundesministerien und anderer staatlicher Behörden ausgesetzt sah – dem Kampf gegen Nazis und Rassismus, Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft stellen und diesen führen.
Die Diskussion um die Exremismustheorie wie auch um die „Extremismusklausel“ wurde und wird im BgR Weimar immer wieder geführt und es gibt – teils (partei-)politisch bedingt – sehr unterschiedliche Standpunkte.
Wir als Sprecherrat bemühen uns, das gesamte Bündnis zu vertreten. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, den Preis anzunehmen. Gleichzeitig möchten wir dAS Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro an die Rote Hilfe überreichen, um ihre Arbeit zu würdigen und ihnen Unterstützung zuteil werden zu lassen.
Der Sprecherrat des BgR Weimar
Infos // zur Arbeit der Roten Hilfe erhaltet ihr hier.