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Mit Entsetzen und Fassungslosigkeit mussten wir am 19. Februar die gezielt fremdenfeindlichen Anschläge in Hanau zur Kenntnis nehmen. Den Opfern und Angehörigen gilt unsere tiefe Anteilnahme.
„Ich bin dankbar, in einem Land zu wohnen, in dem schnell und eindeutig auf allen politischen Ebenen auf diesen schrecklichen Anschlag reagiert wurde.“ sagt Harms Achtergarde vom Sprecherrat des BgR. „Allerdings bleibt das ungute Gefühl, dass sich anscheinend immer mehr wahnhafte Menschen mit einem Hang zu Verschwörungstheorien animiert fühlen, angestachelt von Rechtspopulisten in deren Filterblasen, auf grausame Weise aktiv zu werden und das dann auch noch als eine Art „Selbstverteidigung“ gegen eine behauptete „Umvolkung“ zu rechtfertigen.“
Das BgR sieht die leichtfertige Überspitzung der Flüchtlingsproblematik, den unverantwortlichen Gebrauch von Begriffen wie „Umvolkung“, „Flüchtlingstsunami“ oder „System- / Staatsversagen“ als wesentliche geistige Grundlage solcher Attentate an. Rechtsextreme Gruppierungen wie die „Identitäre Bewegung“, „Der III. Weg“ oder die NPD genau so wie Rechtspopulisten wie die sogenannten „Patrioten für Deutschland“ oder Höckes „Flügel“ in der AfD mit ihren alarmistischen Hetzreden, haben die Denkräume für diese Attentäter geschaffen.
Vielleicht sind sie nicht im juristischen Sinne schuldig an den Toten dieses Anschlages, aber politisch verantwortlich sind sie ohne jeden Zweifel!
Worte haben Folgen. Es ist unser aller Aufgabe, die Rechtsextremisten und Rechtspopulisten überall und jederzeit laut und deutlich in die Verantwortung zu nehmen.
Am 9. Februar 2020 fand an der Gedenkstele an der Kromsdorfer Straße die Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer des Bombenangriffs vom 9. Februar 1945. Herzlichen Dank an die Organisator*innen für diese würdige Veranstaltung, besonders an Gisela und Johannes Bock!
Bürgermeister Ralf Kirsten hat dort folgende bemerkenswerte Ansprache gehalten, die wir mit seiner freundlichen Erlaubnis hier wiedergeben:
Lieber Herr Dr. Bock, liebe Freundinnen und Freunde!
Was ist das größte Glück? --- „Das größte Glück ist, wenn einem die Geschichte nicht ins Leben spuckt.“
Das hat vor wenigen Tagen die große Eva Fahidi gesagt, die mittlerweile 95-Jährige Auschwitzüberlebende. „Dagegen kann man nichts tun“, schob sie resignierend hinterher. „Die Geschichte“, so sagte sie, „ist unbarmherzig.“
Wir stehen heute hier an diesem Ort, um all jener Menschen zu gedenken, die durch diese Unbarmherzigkeit am 9. April 1945 aus ihrem Leben gerissen wurden:
Es ist gut, dass wir heute hier sind. Es ist gut, dass wir das ganz konkrete Opfergedenken nicht den Falschen überlassen: den Vogelschissern, den Nationalromantikern, jenen, die ein Gedenken wie dieses als dämliche Erinnerungsbewältigung bezeichnen würden.
Wir werden diesen gefährlichen Verblendeten keinen einzigen kleinen Millimeter Platz einräumen!
So wahr uns Gott helfe.
Wir haben uns in diesen Tagen viele ernste Fragen zu stellen:Wie geht es in Thüringen weiter?
Eine wichtige Antwort geben wir erneut mit dem heutigen Gedenken, dass in guter Tradition stattfindet: Damit zeigen wir, dass uns die Opfer nicht gleichgültig sind. Die Gleichgültigkeit öffnet der Barbarei und dem Sadismus, die sich zwischen ´33 und ´45 entladen haben, Tür und Tor.
Deshalb danke ich Ihnen, den Organisatoren und Organisatorinnen, vor allem dem wie immer unermüdlichen Ehepaar Bock, und allen Anwesenden, dass sie auch dieses Kapitel der Weimarer Geschichte nicht in Vergessenheit geraten lassen.
Wir erneuern an diesem Ort in dieser Stunde unser Bekenntnis zum Schwur von Buchenwald: Nie wieder Faschismus! Für eine Welt des Friedens!
Wir können etwas tun, der menschengemachten Unbarmherzigkeit der Geschichte nicht noch einmal zum Triumph zu verhelfen.
Die Toten mahnen uns.
Aufruf zur Demo nach Erfurt am Sa., 15.02., 13 Uhr, Domplatz
Ein Bündnis aus DGB, Unteilbar.org und anderen ruft zur bundesweiten Demonstration "#NICHT MIT UNS Kein Pakt mit Faschist*innen - Niemals und Nirgendwo!" nach Erfurt auf.
"Wer mit Faschist*innen paktiert, hat die ganze solidarische Gesellschaft gegen sich! Wir werden unseren Protest lautstark zum Ausdruck bringen." so die Veranstalter u.a..
Das BgR Weimar schließt sich gemeinsam mit der Thüringen-Vernetzung der Bürgerbündnissse dem Aufruf auf - seid dabei!
Infos unter: https://www.unteilbar.org/nichtmituns/
Wir treffen uns, wenn Ihr wollt, am Zug RE17, Abfahrt Hbf Weimar 12:04.