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„Männer, Helden, schwule Nazis“ – Film und Gespräch

Wir laden euch sehr herzlich zu unserem Filmabend im Rahmen des Weimarer Christopher Street Day 2014 am Sonntag, den 31. August ins Lichthaus-Kino Weimar ein.

Ein Film von Rosa von Praunheim. Zu Gast: Yves Müller, Zentrum für Demokratie, Treptow-Köpenik

Männlichkeiten und Homosexualität in der rechten Szene – »Ich kann mit diesen Tatütata-Huschen überhaupt nichts anfangen. […] Ich bin ja nicht schwul geworden, um auf sowas Feminines abzufahren. Ich bin schwul geworden, um auf Kerle zu stehen«, so Alexander Schlesinger, Rechtsextremer und offen homosexuell, in dem Dokumentarfilm „Männer, Helden, schwule Nazis“ von Rosa von Praunheim. Die Verbindung zwischen Männlichkeit und rechten Einstellungen ist so offensichtlich und doch wird sie kaum wahr genommen. Männer weisen häufiger rechtes Gedankengut auf und neigen stärker zu rechtsmotivierten Straf taten. Männlichkeiten werden demzufolge im Kontext der rechten Szene wenig diskutiert. Gastreferent Yves Müller vom Zentrum für Demokratie Treptow-Köpenik wird dieses Themenfeld in einem Einführungsvortrag beleuchten. Und wie ist der eigene Blickwinkel innerhalb der Szene? Darf ein Nazi schwul sein? Eine kontrovers diskutierte Debatte, die ihren Höhepunkt in der gespaltenen rechten Szene Mitte der 1980er Jahre fand. Michael Kühnen, führender Neonazi der damaligen Zeit und eine noch heute in den eigenen Reihen viel diskutierte Person, suchte in seiner 1986 erschienen Schrift »Nationalsozialismus und Homosexualität« nach einer Vereinbarkeit beider. In Anbetracht weitläufig aggressiver homophober Ansichten innerhalb der Rechten und einer Verunglimpfung von Homosexualität als widernatürliche Perversion tritt durch dieses Thema ein spannender Bruch in den Reihen der »Männerbünde« zu Tage. Im Anschluss an den Dokumentarfilm besteht die Möglichkeit zur Diskussion.

Termin // Sonntag, 31.8.2014, 18 Uhr, Lichthaus-Kino, Am Kirschberg, Weimar
Veranstalter // Eine Veranstaltung des Bürgerbündnisses gegen Rechtsextremismus Weimar im Rahmen des CSD 2014 Weimar
Ausschlussklausel // Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungs gesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.

Fahrradtour wider das Vergessen

Mit einer Fahrradtour auf dem Ilmradweg am 31. August 2014 will das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar anlässlich des einen Tag später stattfindenden Weltfriedenstages an die schweren Gräueltaten der Nationalsozialisten erinnern.

Anlass für diese gemeinsame Veranstaltung von Gedenkstätte Buchenwald, Allgemeinem Deutschen Fahrradclub Weimar und Thüringischer Landeszeitung entlang der Todesmarschrouten im April 1945 ist die Erinnerung an den Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkrieges, der Not und Tod über Europa und darüber hinaus gebracht hat. 

Die Todesmärsche, auf die die Häftlinge, meist zu Fuß, auch aus dem Konzentrationslager Buchenwald im April 1945 nach Osten und Süden getrieben wurden, stellen einen letzten besonders brutalen Massenmord im nationalsozialistischen Deutschland dar.

Wir wollen der meist namenlos Gestorbenen gedenken, indem wir an den Gedenkstelen in Weimar, Bad Berka, Tannroda und Kranichfeld Blumen niederlegen werden.

Treffpunkt // Sonntag, 31.8.2014, 10 Uhr, Gedenktafel für die Todesmärsche, Ettersburger-/Ecke Rießnerstraße, Weimar
Ausschlussklausel // Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungs gesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.

Freiheit für Josef – jetzt sofort!

Wir – das BgR Weimar – möchten euch auf eine Informations- und Diskussionsveranstaltung am 30. Juni in Jena aufmerksam machen. Es geht um das Schicksal des Jenaer Josef, der seit Januar in Österreich in Untersuchungshaft sitzt, da ihm vorgeworfen wird, einer der Anführer der Proteste gegen den dortigen sogenannten „Wiener Akademikerball“ zu sein. 

Seit Jahrzehnten laden rechte Gruppen – mittlerweilen unter Federführung der FPÖ – zum „Wiener Akademikerball“ dem Stelldichein der rechten Elite Europas. Wie jedes Jahr wurde der Ball am 24. Januar 2014 von breiten Protesten begleitet. Nach Zusammenstößen mit der Polizei wurden 14 Demonstrant-innen festgenommen, darunter Josef. Er wird maßgeblich für die Eskalation verantwortlich gemacht und wird bis Prozessende bereits ein halbes Jahr im Gefängnis verbracht haben.

Die Vorwürfe gegen ihn wiegen schwer. Josef wird neben Landfriedensbruch in Rädelsführerschaft und schwerer Sachbeschädigung auch absichtliche schwere Körperverletzung vorgeworfen. Ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft. Einziger Belastungszeuge ist ein Zivilpolizist, der sich in Widersprüche verstrickt und dessen Aussagen bereits teilweise widerlegt wurden. Kein Bild kein Video, keine weiteren Zeugen belasten Josef und trotzdem sieht das Gericht „die Lage noch erhärtet“. So ist die Entscheidung, die Enthaftung abzulehnen, die Fortführung einer von Anfang an dominierenden Unverhältnismäßigkeit.

Wenn Polizei und Justiz voreingenommen agieren und politisch motivierte Exempel möglich werden, kann uns das nicht gleichgültig sein. Ob in Wien 2014 oder Dresden 2011, es gilt sich diesem Trend entgegenzustellen.

Wir laden Sie ein, sich über Josef zu informieren und mit uns zu diskutieren.

Termin // Montag, 30.6.2014, 19 Uhr, Rathausdiele
Infos // www.freiheit-fuer-josef.familientagebuch.de und www.soli2401.blogsport.eu

(Quelle: © Aktionsnetzwerk gegen Rechts Jena)

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