Bündnis gegen Rechtsextremismus Weimar

Welchen Freiraum gibt Schule der Demokratiebildung? Mythos des ›Neutralitätsgebotes‹

Welchen Freiraum bietet Schule für Demokratiebildung? Mythos Neutralitätsgebot…

Poli­ti­sche The­men im Klas­sen­zim­mer dis­ku­tie­ren – ver­bo­ten oder nicht? Über ein für Schu­len vermeint­lich gel­ten­des Gebot der Neu­tra­li­tät ver­su­chen rechte Influencer*innen und Par­teien, die kri­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zung mit Rechts­extre­mis­mus im Unter­richt zu ver­hin­dern …
Was kann die Schule tun? Wie kön­nen Lehr­kräfte ihrem Bil­dungs­auf­trag zur Demo­kra­tie­er­zie­hung nach­kom­men? Das BgR klärt auf: Wir bie­ten Info­ma­te­rial und Kurz­vor­träge für Ihre Kon­fe­renz, Eltern- und Schüler*innenveranstaltung.

Poli­ti­sche The­men im Klas­sen­zim­mer dis­ku­tie­ren – ver­bo­ten oder nicht? Über ein für Schu­len vermeint­lich gel­ten­des Gebot der Neu­tra­li­tät ver­su­chen rechte Influencer*innen und Par­teien, die kri­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zung mit Rechts­extre­mis­mus im Unter­richt zu ver­hin­dern. Dabei müs­sen Lehr­kräfte gar nicht poli­tisch neu­tral sein – im Gegen­teil: Demo­kra­tie­er­zie­hung ist ein zen­tra­ler Bestand­teil des staat­li­chen Bil­dungs­auf­trags.

Mel­de­por­tale, Kleine Anfra­gen oder gezielte Kam­pa­gnen – durch zuneh­men­den Druck durch soziale Medien, Lokal­po­li­tik und auch Eltern­häu­ser sind viele Lehr­kräfte ver­un­si­chert und trauen sich nicht mehr, ihrer demo­kra­ti­schen Auf­gabe gerecht zu wer­den. Doch es steht die Ver­mitt­lung von Wer­ten wie Tole­ranz, Men­schen­rech­ten und Mei­nungs­frei­heit im Schul­ge­setz. Des­halb dür­fen sich Pädagog*innen, wenn es in der Schule um poli­ti­sche Kon­flikte geht, gar nicht neu­tral ver­hal­ten:

Mit Kurz­vor­trä­gen zum Mythos »Neu­tra­li­täts­ge­bot« an Schu­len bie­ten wir als BgR Wei­mar einen Ein­stieg in das Thema und unter­stüt­zen Sie – als Pädagog*innen, aber auch inter­es­sierte und enga­gierte Schüler*innen und Eltern­ver­tre­tun­gen – für Plu­ra­lis­mus und Demo­kra­tie­bil­dung an Ihrer Schule ein­zu­tre­ten.

In den etwa 20-minütigen Inputs klären wir u.a. diese Fragen

  • »Neu­tra­li­täts­ge­bot« – was bedeu­tet das?
  • Wie poli­tisch neu­tral müs­sen Pädagog*innen sein?
  • Gibt es Gren­zen der Mei­nungs­frei­heit?
  • Was sagen die Gesetze?
  • Wo kann ich mich bera­ten las­sen

Unsere kos­ten­lo­sen Vor­träge kön­nen Sie ergän­zend z.B. für Ihre Kon­fe­renz oder Schul­ver­an­stal­tung buchen.

Beglei­tend gibt es aktu­elle Bei­träge auf unse­ren Social Media Accounts bei Insta­gram und Face­book. Wei­ter­füh­rende Lite­ra­tur und Bera­tungs­stel­len in Thü­rin­gen fin­den Sie in der Rand­spalte bzw. am Ende die­ser Seite.

Was bedeutet Neutralität?

Gene­rell gilt die Schule als poli­tisch neu­tra­ler Raum. Für Par­teien u. Ä. darf nicht gewor­ben wer­den, auch nicht durch Aus­le­gen von Wahl­kampf­ma­te­ria­lien. Glei­ches gilt für Unter­schrif­ten­samm­lun­gen.
Pädagog*innen müs­sen nicht poli­tisch neu­tral sein. Ihre durch Grund­ge­setz und Lan­des­schul­ge­setze fest­ge­legte Auf­gabe ist es, Schüler*innen demo­kra­ti­sche Werte wie Men­schen­rechte, Tole­ranz, Mei­nungs­frei­heit und poli­ti­sche Par­ti­zi­pa­tion zu ver­mit­teln.

Die För­de­rung des eigen­stän­di­gen Ler­nens und des eigen­ver­ant­wort­li­chen Han­delns und die Ver­mitt­lung von Wer­ten auf Grund­lage des § 2 (1) des Schul­ge­set­zes sind Pflicht aller Lehr­kräfte:

Wesent­li­che Ziele der Schule sind […] die Befä­hi­gung zu gesell­schaft­li­cher Mit­ver­ant­wor­tung und zur Mit­ge­stal­tung der frei­heit­li­chen demo­kra­ti­schen Grund­ord­nung […].

Lehrer*innen dür­fen selbst­ver­ständ­lich die eigene Mei­nung äußern. Sie müs­sen ebenso selbst­ver­ständ­lich dafür sor­gen, dass die Mei­nun­gen der Schüler*innen zur Gel­tung kom­men und diese nicht ein­sei­tig beein­flusst wer­den.

Eine strikte Neu­tra­li­tät würde wich­tige Dis­kus­sio­nen ver­hin­dern und die Bil­dung der Schüler*innen beein­träch­ti­gen. Die Auf­gabe von Lehr­kräf­ten ist, demo­krati­sche Werte zu ver­mit­teln, um Schüler*innen auf eine aktive Teil­habe an der Gesell­schaft vor­zu­be­rei­ten. Kon­tro­ver­si­tät ist dabei wich­tig, jedoch dür­fen unde­mo­kra­ti­sche Hal­tun­gen nicht mit demo­kra­ti­schen gleich­ge­stellt wer­den.

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