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Im Gedenken an den kürzlich verstorbenen Buchenwald-Überlebenden, den Weltbürger, Diplomaten und Menschenrechtsaktivisten Stéphane Hessel zeigt das Kino im „mon ami“ am 7. April, 17 Uhr den im Jahr 1995 auf der „Berlinale“ uraufgeführten Dokumentarfilm „Der Diplomat Stéphane Hessel“. Das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar unterstützt die Bewerbung dieser Filmvorführung. (Foto: Starost Film Verleih & Vertrieb)
Das Kommunale Kino im „mon ami“ bietet extra für Schulklassen die Möglichkeit, sich für Sonderveranstaltungen anzumelden.
Termin // Sonntag, 7.4.2013, 17 Uhr, Kommunale Kino im „mon ami“, Goetheplatz, Weimar
Kontakt // Kommunales Kino im „mon ami“, Goetheplatz 11, 99423 Weimar, Telefon: (03643) 847745, Fax: (03643) 847748, E-Mail: kinomonami@yahoo.de; Edgar Hartung (Kinoleiter), Telefon: (03643) 847749, E-Mail: hartung@monami-weimar.de
Sehr geehrte Mitglieder des die Verleihung der Ehrenbürgerschaften beratenden erweiterten Kulturausschusses,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
mit großer Betroffenheit, aber auch mit Verwunderung haben wir zur Kenntnis nehmen müssen, dass Sie eine Ehrenbürgerschaft für den nun verstorbenen Stéphane Hessel im letzten Jahr abgelehnt haben. Leider ist uns dies erst jetzt zur Kenntnis gelangt, deshalb bitten wir unsere verspätete Reaktion zu entschuldigen. Unser Protest wäre aber bereits damals gewiss gewesen.
Was uns am meisten erschreckt, ist u.a. die Begründung, dass man bereits mit der Verleihung an Bertrand Herz wohl alle ehemaligen Buchenwaldhäftlinge mit einbeziehen wolte, um hier – so scheint es – einen Schlussstrich zu ziehen? Aber auch Herr Ottomar Rothmann wurde die verdiente Ehre zu Teil, die Ehrenbürgerwürde angetragen zu bekommen. Zu Recht! Warum aber Herrn Hessel nun nicht? Weil – so eine weitere Begründung – Ehrenbürger nur werden könne, wer „verdienstvolle Leistungen für die Stadt und das Wohl ihrer Bürger vollbracht hat.“ Das Engagement, heißt es, „muss über das eines normalen verantwortungsbewussten Bürgers hinausgehen.“ Das antifaschistische Engagement Stéphane Hessels, wegen dessen er im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert war, ist ein Engagement, das für sich alleine bereits über jenes vieler Bürgerinnen und Bürgers unserer Stadt in den Jahren bis 1945 hinausging! Die Begründung empfinden wir u.a. schon aus diesem Grund als zynisch. Warum sind aber sein Engagement gegen den wieder erstarkenden Neonazismus, sein Eintreten für Menschenrechte auf der ganzen Welt, seine – trotz erlebter Torturen im zu Weimar gehörenden KZ – enge Verbundenheit zu unserer Stadt keine verdienstvollen Leistungen für die Stadt und das Wohl unserer Bürger?
Die Stadt Weimar und ihr Vergabeausschuss hätten anders entscheiden können! Ein Verweis auf die Satzung ist aus unserer Sicht keine ehrliche Antwort.
Jedes einzelne Mitglied, das die Vergabe der Ehrenbürgerschaft an Stéphane Hessel abgelehnt hat, muss nun damit leben, dass ein Makel an dieser Entscheidung haften bleibt, muss sich fragen lassen, ob man es sich mit dem Zurückziehen auf bürokratische – nämlich (scheinbar) satzungsbedingte – Gründe nicht zu einfach gemacht hat.
Wir, der Sprecherrat des Bürgerbündnisses gegen Rechtsextremismus Weimar, bedauern diese Entscheidung und bedanken uns gleichzeitig bei den Engagierten, die Stéphane Hessel für diese Ehrung vorschlugen.
Bereits Mitte des vergangenen Jahres wurde ein Vorschlag des BgR durch den Kulturausschuss ohne weitere Diskussion abgelehnt, der beinhaltete, dem ebenfalls kürzlich verstorbenen ehemaligen Buchenwald-Häftling und Schriftsteller Jorge Semprun mit einer Umbenennung des Weimarplatzes in Jorge-Semprun-Platz zu ehren. Selbst auf unser Angebot, über den vorgeschlagenen Platz im Detail noch beraten und diskutieren zu können – da es durchaus gute Argumente dafür und dagegen gibt –, wurde nicht eingegangen.
Der Sprecherrat des Bürgerbündnisses gegen Rechtsextremismus Weimar
Pressemitteilung des Bürgerbündnisses gegen Rechtsextremismus Weimar zum Tode des Antifaschisten, Weltbürgers und Menschenrechtsaktivisten Stéphane Hessel. Für das Foto danken wir Hannes; es entstand zur Eröffnung des Kunstfestes 2011 auf dem Weimarer UNESCO-Platz. Hessel eröffnete das Fest 2011 mit einer beeindruckenden Rede.
Das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar trauert um Stéphane Hessel, Kämpfer gegen den Faschismus und Mitverfasser der UN-Charta der Menschenrechte. Er überlebte das Konzentrationslager Buchenwald, engagierte sich auch nach dem Ende des Faschismus für eine Welt des Friedens und der Toleranz. Der Jugend wurde er u.a. durch seine Schrift „Empört euch!“ zum Vorbild und Mitstreiter für mehr Gerechtigkeit. Noch vor zwei Jahren hatten VertreterInnen unseres BgR die Möglichkeit, ihn zur Eröffnung des Kunstfestes begrüßen und treffen sowie eine sehr beeindruckende Rede hören zu dürfen. Ein unvergessliches Erlebnis! Wir verneigen uns in ehrendem Gedenken!