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Opferberatungsstelle ezra mit Halbjahresstatistik 2015
39 Fälle von rechter Gewalt verzeichnet die Mobile Beratung für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Thüringen (ezra) für das erste Halbjahr 2015. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind das 15 Prozent mehr, Nachmeldungen sind dabei noch nicht mit einbezogen. In 27 Fällen handelte es sich um Körperverletzung, in 12 Fällen um Bedrohungen und versuchte Körperverletzung. Die Zahl der Körperverletzungsdelikte stieg damit im Vergleich zum 1. Halbjahr 2014 um fast 60 Prozent an. In der Statistik der Opferberatungsstelle werden ausschließlich Gewaltstraftaten erfasst, die sich direkt gegen Personen richten. [weiterlesen]
Auch dieses Jahr werden wir unsere Fahrradtour entlang der Todesmarschroute durch das Weimarer Land durchführen. Im 70. Jahr der Befreiung vom Faschismus ist dies uns ein besonderes Anliegen.
Der erste September ist der Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkrieges, dessen Verwüstungen mit Millionen Toten in Europa und darüber hinaus alle vorhergehenden Kriege übertraf. Teil des mörderischen Systems waren die Konzentrationslager. Um die Spuren zu verwischen, wurden unter anderem die Außenlager und zuletzt das Konzentrationslager Buchenwald geräumt. Am Ende des Krieges sind die Buchenwaldhäftlinge unter anderem in Gewaltmärschen bis in das weit über 220 Kilometer entfernte Flossenbürg getrieben worden. Damit begann eine neue Phase fürchterlichen Leidens und Sterbens. Wir wollen an die Geschundenen, zum Teil namenlos Getöteten, Ermordeten, Gestorbenen erinnern. An den Gedenktafeln in Weimar, Bad Berka, Tannroda und Kranichfeld wird es kleine Ansprachen geben und die Gelegenheit, Trauergebinde niederzulegen. Es besteht die Möglichkeit, bei der Radtour mitzufahren oder aber nur an dem würdigendem Gedenken in der Ettersburger Straße teilzunehmen.
Termin // Sonntag, 6.9.2015, Treffpunkt: 10 Uhr, Gedenkstele Ettersburger-, Ecke Rießnerstraße, Strecke: ca. 35 km
Veranstalter // Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar (organisiert von Gisela Bock – vielen Dank dafür!), Fahrradclub ADFC Weimar und Weimarer Land, Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Thüringische Landeszeitung
Wir sind bestürzt über die Ereignisse in der Erstaufnahmestelle auf dem Suhler Friedberg am gestrigen Mittwochabend – wir lehnen jede Art von Gewalt ab! Was uns aber noch mehr bestürzt, sind die Hetze und die Aufrufe zu Gewalt gegen die Geflüchteten durch „besorgte Bürger“ Hand in Hand mit gewaltbereiten Neonazis.
Ein überregionales Netzwerk von Hooligans, Neonazis und Pegida-Anhängern unter dem Namen „Widerstand Ost-West“ mobilisiert für den kommenden Samstag, den 22. August um 18 Uhr zu einer Versammlung auf den Suhler Marktplatz und kündigt an, zu einer Mahnwache mit „Vertretern aller Deutschlandteams vor Ort sein“, um „deutschlandweite Solidarität mit den Opfern deutscher Asylpolitik in Suhl” zu üben. In sozialen Netzwerken kursieren Falschmeldungen über die Geschehnisse sowie zahlreiche Gewaltaufrufe gegen die Geflüchteten vom Suhler Friedberg.
Wir – das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus (BgR) Weimar – rufen alle Menschen mit Zivilcourage, Engagierte gegen rechte Hetze und Menschen, denen das Schicksal der Geflüchteten nicht egal ist, dazu auf, Solidarität zu zeigen und sich am 22. August 2015, ab 17.30 Uhr auf dem Marktplatz in Suhl an den Gegenprotesten zu beteiligen. Die Protestversammlung ist angemeldet.
Für Kurzentschlossene: Heute 18 Uhr wird durch Thügida und NPD spontan zu einem Aufmarsch aufgerufen, um in altbewährter Manier die Geschehnisse für sich zu instrumentalisieren und gegen Geflüchtete zu hetzen. Treffpunkt ist der Platz der deutschen Einheit, die geplante Route schaut wie folgt aus: Platz der deutschen Einheit, Friedrich-König-Straße, Dr.-Theodor-Neubauer-Straße, Friedrich-König-Straße, Abschlusskundgebung dann wieder auf dem Platz der deutschen Einheit. Parallel dazu findet im Congress-Centrum Suhl (CCS) ein sogenannter „Bürgerdialog“ der AfD mit dem Fraktionsvorsitzende der gleichnamigen Fraktion im Thüringer Landtag, Björn Höcke, statt. Also noch ein Grund, Protest zu üben.
Termin // Samstag, 22.8.2015, ab 17.30 Uhr, Marktplatz, Suhl
Anreise // ab Hbf Weimar: 15.11 Uhr; Treff zu Mitfahrgelegenheiten: 16 Uhr Katholische Kirche Weimar